Metadata: Die Beschwerlichkeit des Reichthums
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- Titel des Bildes:
- Die Beschwerlichkeit des Reichthums (Sachtitel)
- Enthalten in:
- Lange, Eduard Wilhelm Heinrich: Kurze Erzählungen zur Beförderung der Tugend und eines guten Herzens : Ein Lesebuch für Kinder und junge Leute. Nürnberg 1791. S. 25 (OPAC) - (Weitere Abbildungen)
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- Pictura Paedagogica: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Buchillustrationen aus dem Bestand "Alte Drucke" der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
- In-, An- und Beischriften:
- - M (Über-/Unterschrift)
- Text passage(s) describing this image:
- - Aus: Lange, Eduard Wilhelm Heinrich: Kurze Erzählungen zur Beförderung der Tugend und eines guten Herzens : Ein Lesebuch für Kinder und junge Leute. Nürnberg 1791. S. S. 25-26
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- Originale Beschreibung:
- Die Beschwerlichkeit des Reichthums. Arm, doch mit sich selbst vergnügt, arbeitsam, und mit dem geringen Eintrag seiner Arbeit zufrieden, lebte ein junger Mensch, ein Elternloser Waise geraume Zeit stille und eingezogen fort, und wünschte sich fast keinen anderen Zustand als in dem er sich befand. Allein unversehens wurde sein Schicksal geändert. Ein reicher Mann der sein Taufpathe war starb ohne Erben, und hinterließ ihm testamentlich sein ganzes Vermögen. Nun wurde der arme Jüngling auf einmal reich. Aber dieser Reichthum hatte auch auf seine Gemüthsruhe den stärksten Einfluß, und je vergnügter ihn seine Güter hätten machen sollen, je mißvergnügter machten sie ihn. Zu arbeiten hatte er nicht mehr nöthig, und dieses machte ihn verdrossen und träge. Endlich überfiel ihn die Sorge seine Schätze zu erhalten, und für Nachstellungen und Diebe zu bewahren; diese Sorge benahm ihm auch des Nachts den Schlaf. Er führte ein elendes Leben, denn er war nicht mehr vergnügt, nicht mehr mit sich selbst zufrieden. Er konnte sein glückliches Schicksal nicht mehr ertragen, und entschloß sich seinen Reichthum weg zu schaffen. Er warf auch in dem ersten Anfall seines Verdrußes Geld zum Fenster hinaus, doch besann er sich anders, er redet mit einem treuen Freund, der es übernahm sein ganzes Vermögen zu verwalten, und ihm zur Zeit so viel abzureichen daß er gemächlich leben konnte. Der junge Mensch verwilligte alles, fieng wieder an zu arbeiten blieb gesund und zufrieden, und bediente sich nur dann seines Guts wenn es die nöthigsten Umstände erforderten. - Mancher ist arm bei grosem Gut, und mancher ist reich bei seiner Armuth. dieser Ausspruch des weisen Sirachs ist eine Wahrheit, die die tägliche Erfahrung bestättiget. Nichts erhält den Menschen zufriedener als ein gemäßigter Zustand. Nützliche Arbeit die Brod verschafft, sei es auch noch so wenig, ist allezeit besser, als ein überflüssiger Reichthum der nur Sorge und bei allen dem ein kummervolles Leben macht. Armuth und Reichthum gieb mir nicht, sondern laß mich meinen Theil Speise dahin nehmen, dieses ist das vernünftigste Gebet das der Mensch beten kan, der zufrieden und glücklich in der Welt leben will.
- Referenz:
- Lange, Eduard Wilhelm Heinrich: Kurze Erzählungen zur Beförderung der Tugend und eines guten Herzens : Ein Lesebuch für Kinder und junge Leute. Nürnberg 1791. S. 25-26
- Size:
- 70 x 87 mm
- Persistent identifier:
- 6478_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de
- PPO-ID (2000-2020):
- b0082059berl
- Global Object-ID:
- 6478_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de
Technik
- Material:
- schwarze Druckfarbe
- Technique:
- Kupferstich