Metadata: Das Mehl und das Brot
Bild-Objekt
- Titel des Bildes:
- Das Mehl und das Brot (Sachtitel)
- Enthalten in:
- Woraus wird alles gemacht was wir alles zum täglich Leben gebrauchen? Der Werdegang vom Rohstoff zum Produkt : Bilderbuch. Oldenburg 1920. 3 (OPAC) - (Weitere Abbildungen)
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- - in PICTURA
- Copyright:
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG Wort (§ 51 VGG)
- Data supplying institution / collection:
- Pictura Paedagogica: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Buchillustrationen aus dem Bestand "Alte Drucke" der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
- In-, An- und Beischriften:
- - Gries Grütze Graupe Mehl Kleister 00 Mehl 5kg (Inschrift)
- Originale Beschreibung:
- Das Mehl und das Brot. Die harte Kriegszeit hat uns gelehrt, auch das tägliche Brot nicht mehr als etwas Selbstverständliches hinzunehmen. Daß das Brot aus Mehl gebacken und das Mehl aus den Fruchtkörnern des Getreides gewonnen wird, weiß jedermann. Nebenstehend die Ährenbilder (oberste Ähre Roggen, zweite Weizen, dritte Gerste, vierte Hafer). Bei uns in Deutschland kommen für die Brotbereitung hauptsächlich Weizen und Roggen in Betracht, während der Hafer mehr als Pferdefutter gebaut und die Gerste hauptsächlich für Brauereizwecke verwendet wird. Grob gemahlene Gerste oder Hafer liefern Grütze, die entschälten Gerstenkörner Graupen. Viel Arbeit gehört dazu, und viele Menschen müssen sich regen, bis das Roggenkorn sich in das schmackhafte Brot verwandelt hat. Kaum ist die Ernte vorüber, so pflügt schon wieder der Bauersmann sein Feld, um es für die neue Saat empfänglich zu machen. Der Winterroggen wird bereits im Herbste gesät und dann eingeeggt, um ihn richtig zu verteilen und tiefer in den Boden zu bringen. Bald geht er auf, und wenn der Schnee fällt, hüllt er die grünende Saat in eine weiche, wärmende Decke. Im Frühling prangen dann die Felder im frischen Grün. Alle unsere Getreidearten gehören zu den Gräsern und haben einen ähnlichen Wuchs und Bau wie diese. Die zweiteiligen Blätter umgeben mit ihrer Scheide in Röhrenform den Halm, und zeitig zeigt sich schon das junge weiche Ährchen, noch ganz klein und wie in einen Mantel in ein Blatt eingehüllt. Rasch treiben dann die Halme in Höhe. Schlank und dünn ist das Rohr, auf dem die Ähre sich wiegt, doch hat es starke Knoten, daß der Wind es nicht zerknickt, und biegsame Fasern, daß es elastisch vor dem Sturme sich beugt. Im Hochsommer wird dann das Feld gelber und immer blaßer, und auch an der Beschaffenheit der Körner erkennen wir, daß sie ihrer Reife entgegengehen. Erst waren sie weich und milchig, nun verholzen die Schutzhüllen und das mehlige Innere wird steinhart. Das ist das Zeichen zur Ernte. Die Schnitter erscheinen, mähen das Getreide und setzen es zu Garben zusammen, damit es in der Sonne vollends austrocknen soll. Hierauf wird es mit dem Erntewagen in die Scheune gefahren und dort gedroschen. Durch das Dreschen werden die Körner zum Ausfallen gebracht, und es bleibt nur das Stroh zurück, das auf der Häckselmaschine klein geschnitten und unter das Viehfutter gemengt wird oder als Streu dient. Die durchgesiebten und gereinigten Körner aber kommen zur Mühle und werden hier durch Mahlen in Mehl verwandelt. Sie enthalten auch gröbere Bestandteile, die für unsere Ernährung nicht geeignet sind, aber von den Tieren gut verdaut werden. Das ist die Kleie die beim Mahlen zurückbleibt. Durch immer feinere Mahlgänge und Siebe wird das Mehl getrieben. Erst entsteht so Getreideschrot, dann der feine Gries, endlich das staubartige schöne weiße Mehl. Es enthält viel Nährstoff, ist aber in dieser Form für den Menschen zum unmittelbaren Genuß nicht geeignet, sondern wird es erst durch Kochen oder Backen. Zur Brotbereitung muß der Bäcker zunächst einen Teig anfertigen, indem er das Mehl mit Wasser mengt und etwas Salz, bisweilen auch Milch, Fett oder verschiedene Gewürze zusetzt, die das Brot schmackhafter machen, z.B. Kümmel. Der Teig muß aber auch, um die richtige Beschaffenheit zu gewinnen, aufgehen", und zu diesem Zwecke setzt man ihm ein Gährungsmittel zu; dem aus Weizenmehl bereiteten Weißbrot in der Regel Hefe, dem aus Roggenmehl bereiteten Schwarzbrot Sauerteig. Die einzelnen Brote werden nun abgeteilt und in den Backofen geschoben. Vorher hat der Bäcker sie noch mit Wasser bestrichen, damit sich eine schöne, glatte, braune Kruste bilden soll. Durch das Backen werden die Hefepilze wieder abgetötet und das Brot gelockert, verdaulich und schmackhaft gemacht.
- Size:
- 255 x 323 mm
- Persistent identifier:
- 59309_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de
- PPO-ID (2000-2020):
- b0060592berl
- Global Object-ID:
- 59309_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de
Technik
- Material:
- mehrfarbig
- Technique:
- Druck