Metadata: Nun lebten einst in einem Städtchen Zwei Knaben voller Schelmerei; Sie kamen eines Tags vorüber Am Garten einer Bäckerei. Hier hielt gerad im Liegestuhle Der Meister seine Mittagsruh, Die Zipfelmütze auf dem Kopfe, Laut schnarchend wie ein Känguruh
Bild-Objekt
- Titel des Bildes:
- Nun lebten einst in einem Städtchen Zwei Knaben voller Schelmerei; Sie kamen eines Tags vorüber Am Garten einer Bäckerei. Hier hielt gerad im Liegestuhle Der Meister seine Mittagsruh, Die Zipfelmütze auf dem Kopfe, Laut schnarchend wie ein Känguruh (Sachtitel)
- Enthalten in:
- Friedemann, Georg: Lustige Sachen, Gereimtes zum Lachen : für kleine u. große Kinder. Strassburg i. E. 1913 = [1913]. 119 (OPAC) - (Weitere Abbildungen)
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- - in PICTURA
- Copyright:
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG Wort (§ 51 VGG)
- Data supplying institution / collection:
- Pictura Paedagogica: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Buchillustrationen aus dem Bestand "Alte Drucke" der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
- Originale Beschreibung:
- Die beiden Schelme. Es war vor vielen hundert Jahren Noch Sitte hier im Deutschen Reich, Vergehen möglichst streng zu ahnden Mit harten Strafen allsogleich. Wer beispielsweise war verschrieen Als Hexe, ward gewiß verbrannt. Mit Folter und mit Marterqualen War jederzeit man schnell zur Hand. Im Gitterkäfig, arg verspottet, Mußt' mancher wohl am Pranger stehn, Und auch die Kinder mußten Büßen Mit harter Strafe ihr Vergehn. - Nun lebten einst in einem Städtchen Zwei Knaben voller Schelmerei; Sie kamen eines Tags vorüber Am Garten einer Bäckerei. Hier hielt gerad im Liegestuhle Der Meister seine Mittagsruh, Die Zipfelmütze auf dem Kopfe, Laut schnarchend wie ein Känguruh. Die Jungen schlichen sich ganz leise Ins Gärtchen zu dem Bäckersmann Und band mit zwei dicken Schnüren Die Füße an dem Stuhl ihm an. Dann kitzelten sie ihm die Nase Mit einer Pfauenfeder lang, Und wenn er schlug darnach im Schlafe, So lachten beide sich halb krank. Nun hatten aber wohl die Jungen Die Sache etwas derb gemacht, Denn plötzlich ist der Bäckermeister Von dem Gekitzel jäh erwacht. Schnell sprang er auf, um sie zu haschen, Doch plötzlich, - Himmel, - was war das? - Da lag er schon mit seinem Stuhle Der Länge nach im hohen Gras. Die Jungen standen hinterm Zaune Und lachten Herzhaft laut und hell, Dann aber, - wohl nichts Gutes ahnend, Verschwanden beide auf der Stell'. Der Bäcker, der die Jungen kannte, Ging nun zum Pfarrer hin in Eil', Der ließ die Sünder vor sich kommen, Und jeder kriegte dort sein Teil. Schämt ihr euch nicht, ihr bösen Schlingel, Ihr Tunichtgut, was seid ihr wert? Das Alter soll man immer ehren, Hab' ich euch das nicht oft gelehrt? Hört eure Strafe! - Wenn die Sonne Zur Mittagszeit am höchsten steht, Dann werdet ihr zum Kloster wandern, Zu sprechen dort ein still Gebet!
- Referenz:
- S. 118-124
- Size:
- 65 x 97 mm
- Persistent identifier:
- 57555_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de
- PPO-ID (2000-2020):
- b0077118berl
- Global Object-ID:
- 57555_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de
Technik
- Material:
- schwarze Druckfarbe
- Technique:
- Druck