Metadata: Das Gedächtnis
Bild-Objekt
- Titel des Bildes:
- Das Gedächtnis (Sachtitel)
- Enthalten in:
- Campe, Joachim Heinrich: Kleine Seelenlehre für Kinder : Zur allgemeinen Schul-encyklopädie gehörig. Braunschweig 1815. Tafel I <Anhang> (OPAC) - (Weitere Abbildungen)
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- - Aus: Campe, Joachim Heinrich: Kleine Seelenlehre für Kinder : Zur allgemeinen Schul-encyklopädie gehörig. Braunschweig 1815. Tafel I <Anhang>
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- Originale Beschreibung:
- Fünftes Gespräch. [...] Vater Hier ist's! Seht, da wird ein alter Mann vorgestellt, der kaum mehr gehen kann. Gottlieb. Der hat ja ein krummes Bein! Vater. Diesen Schaden hat er einer Unvorsichtigkeit zu verdanken, deren er sich in seiner Jugend schuldig machte. Ferdinand. Was für einer? Vater. Er kletterte gern; und das pflegte er auch wol dann zu thun, wenn kein Erwachsener zugegen war, der dahin sah, daß er keinen Schaden nähme. Einst, da er allein im Zimmer war, hatte er den Einfall, sich oben auf den Ofen setzen zu wollen, damit seine Brüder, wenn sie hereinkämen, ihn nicht gleich finden könnten. Er stieg hinauf, der Ofen wankte, stürzte, fiel ihm auf's Bein, und das Bein war zerschlagen. Nach vielen überstandenen Schmerzen wurde er zwar endlich geheilt, aber das Bein blieb steif und krumm sein Lebelang! Matthias. Was bedeuten denn die Bilder, die da an der Wand hängen? Vater. Die stellen ihn selbst vor, so wie er zu verschiedenen Zeiten abgemahlt worden ist; erst als Kind im Husarenkleide - Gottlieb. Da hat er den Schaden am Beine noch nicht gehabt. Vater. Aber bald darauf bekommen; denn seht da, wo er als Jüngling vorgestellt wird, zeigt sich schon sein krummes Bein. Das dritte Bild stellt ihn als Mann dar. - Nun, was glaubt ihr wol, das die Seele dieses Greises thut, indem er die Bilder ansieht? Johannes. Sie erinnert sich ihres verflossenen Lebens. Vater. Bei dem ersten Bilde fällt ihm der unglückliche Falle ein, wobei ihm das Bein zerschmettert wurde; bei dem zweiten, welches ihn in Reisekleidern darstellt, erinnert er sich Dessen, was er auf seinen Reisen Merkwürdiges gesehen und gehört hat. Indem er das dritte ansieht, gedenkt er seiner, schon verstorbenen Gattinn, die er damahls heirathete. Seine Seele ruft also lauter Vorstellungen zurück, die sie schon einmahl gehabt hat, und sie ist sich dabei deutlich bewußt, daß sie diese Vorstellungen wirklich schon ehemals gehabt hat. - Dies Bild kann uns also sehr bequem erinnern - woran? Alle. An unser Gedächtnis.
- Referenz:
- Campe, Joachim Heinrich: Kleine Seelenlehre für Kinder : Zur allgemeinen Schul-encyklopädie gehörig. Braunschweig 1815. S. 118-139S. 127-128
- Size:
- 70 x 84 mm
- Persistent identifier:
- 43653_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de
- PPO-ID (2000-2020):
- b0021664berl
- Global Object-ID:
- 43653_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de
Entstehung
- Jahr:
- 1815
- Epoch of the publication:
- 19. Jahrhundert
Technik
- Material:
- schwarze Druckfarbe