Coriolan vor Rom <Frontispiz>
Description
- Image title:
- Coriolan vor Rom <Frontispiz> (Sachtitel)
- Contained in:
- Nösselt, Friedrich: Lehrbuch der Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privatunterricht heranwachsender Mädchen [1]. Breslau 1833. Band/Heft 1. Frontispiz (more pictures)
- Copyright:
- Public Domain. Gemeinfrei. - Keine Urheberrechte mehr vorhanden.
- Datenliefernde Institution / Sammlung:
- Pictura Paedagogica: Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Buchillustrationen aus dem Bestand "Alte Drucke" der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
- Digitalisierter Textausschnitt (ehemals Digibert):
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- in Web-Ansicht der Bibliothek
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- Inscriptions:
- - v. Schwindt del. Adolph Dworzack sc: Viennae. (Künstlersignatur)
- Coriolan vor Rom. (Über-/Unterschrift)
- Original Description:
- Zweite periode. Von Cyros bis Alexander, 555 - 333 vor Christus. 27. Menenius Agrippa - Coriolan. [...] Als man ihm meldete, man sehe eine lange Procession römischer Frauen sich dem Lager nähern, wandte er sich mit Unwillen weg. Da meinte aber Einer, er glaube die Mutter, die Frau und die Kinder Coriolans an der Spitze des Zugs zu erkennen. Coriolan horchte auf, und schaute hin. Wirklich! sie waren es. Wie sinnlos sprang er von seinem Sitze auf; mit offnen Armen lief er ihnen entgegen; sein rohes Herz war von dem langentbehrten Anblicke seiner Lieben erweicht. Aber seine Mutter stieß ihn zurück. "Laß mich erst wissen," sprach sie, "ob ich mit dem Feinde Roms oder mit meinem Sohne rede. Habe ich so lange leben müssen, um den Jammer zu erfahren, daß mein Sohn erst ein Verbannter, und endlich gar ein Feind Roms ist! Wie? Du kannst Rom bekriegen, die Stadt, die dich beboren hat, und Alles enthält, was deinem Herzen theuer seyn muß? Hätte ich keine Sohn, so brauchte die Stadt nicht diese Bedrängniß zu erfahren. Was aus mir werde, das scheint dich nicht zu kümmern; aber denkst du denn nicht an deine unschuldigen Kinder?" Bei diesen Worten, die durch die Thränen der begleitenden Frauen unterstützt wurden, hängten sich seine Kinder, die auch mitgekommen waren, schmeichelnd an seine Arme. Coriolan, von so vielen Empfindungen zugleich bestürmt, erlag seinen heftigen Gefühlen. Er preßte Mutter, Weib und Kinder an sein Herz. "Mutter!" rief er schmerzhaft aus, "Rom hast du gerettet, aber - dein Sohn ist verloren!" - Er hatte nicht unrecht geweissagt; denn nachdem er die Volsker von Roms Mauern zurückgeführt hatte, haben sie ihn - so wird erzählt - wegen dieser Treulosigkeit ermordet.
- Reference / Citation:
- S. 162-163
- Original Size:
- 175 x 105 mm
- Persistent identifier:
- 41949_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de
- PPO-ID (2000-2020):
- b0025465berl
- Global Object-ID:
- 41949_89350651-53ec-4421-a21b-1561384935de